Landmusik: Förderung des Musizierens im ländlichen Raum

Key Visual Landmusik / Grafik: Satz und Sieg

Ländliche Regionen prägen Deutsch­land: Sie machen etwa 90 Prozent der Fläche aus. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in kleineren Städten und Gemeinden.

In den vergangenen Jahren wurde die Stärkung von ländlichen Räumen und die Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen in ganz Deutschland immer mehr in den Fokus der politischen Diskussion gestellt. Die kulturelle Vielfalt, die das Musikland Deutschland ausmacht, soll auch in der Fläche wahrnehmbar sein. Die Stärkung des Musiklebens im ländlichen Raum leistet einen Beitrag zur qualitativen Annäherung von urbanen und ländlichen Räumen. Nur wenn die kulturelle Entwicklung mit der wirtschaftlichen Schritt hält, kann die Lebensqualität im ländlichen Raum Alternativen zu den großen Städten bieten.

Mit dem Förderprogramm „Landmusik“ verfolgt die Bundesregierung das Ziel, ländliche Regionen unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Entwicklungspotentiale als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsräume zu stärken, nachhaltig zu gestalten, zukunftsfähig zu machen und ihre Attraktivität zu erhalten.

Für das gemeinschaftliche Zusammenleben auf dem Land spielt vor allem die Kultur, insbesondere die Musik, eine bedeutende Rolle. In Vereinen und in Anbindung an die Kirche werden Traditionen gepflegt und neue Formen aufgebaut. Gesellschaftlicher Zusammenhalt braucht die Erfahrung von Gemeinschaft, die Wertschätzung von Unterschieden und die Neugier auf den Mitmenschen, auf das gesellschaftliche Umfeld. Denn: wo keine Begegnung stattfindet, kann auch nichts zusammenwachsen. Der Deutsche Musikrat führt das Programm Landmusik mit Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch.

Die Förderung gründete sich auf mehrere Säulen und umfasste die Projektförderung, die Auszeichnung besonderer Landmusik-Orte und die Bereitstellung von Fortbildungsmaßnahmen.

Im Bereich der Fortbildung fanden in Zusammenarbeit mit den Landesmusikakademien der Länder Brandenburg, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an vier Standorten Fortbildungskurse für haupt- und nebenamtliche Akteure zur Musik im ländlichen Raum statt. Die Kurse richteten sich teilweise an spezielle Zielgruppen im ländlichen Raum, andere waren offen für alle Interessenten. Das Fortbildungsangebot startete im November 2021 und erstreckte sich in unterschiedlichen Präsenz- und Onlinephasen bis Ende 2022.

Mein Aufgabenbereich in diesem Projekt umfasste die Konzeption und Umsetzung der Projektmaßnahmen für die Landemusikakademie Sachsen-Anhalt.

Der Themenfokus der von Sachsen-Anhalt aus geplanten Fortbildungen lag dabei auf der digitalen Transformation im Allgemeinen, sowie auf den besonderen Potenzialen der Digitalisierung für Lebensrealität und kulturelle Teilhabe im ländlichen Raum. Trotz der anhaltenden Erschwernisse durch die Corona-Pandemie fanden insgesamt 14 Online-Seminare und 3 Präsenz-Veranstaltungen in den Landemusikakademien Brandenburg, Hessen und Sachsen-Anhalt statt, unter anderem zu den folgenden Themen: Tools und Perspektiven des digitalen Musizierens, Open Source Software zum Distanz-Musizieren in Echtzeit, Open Source Toolbox für den digitalen Musikunterricht, Chancen und Tools im Online-Marketing, Herausforderungen für die Planung und Durchführung digitaler Veranstaltungen.

Das Förderprogramm Landmusik läuft Ende Dezember 2022 planmäßig aus. Der Abschlussbericht zum Projekt wurde im Jahrbuch 2022 der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt veröffentlicht.