Johann Wilhelm Wilms: Kammermusik für Flöte und Klavier

Duo mit Helen Dabringhaus / Foto: Christoph Hartung

Der deutsch-holländische Komponist Johann Wilhelm Wilms zählt zu den Komponisten, die von Haydn und Mozart ausgehen, sich mit Beethoven auseinandersetzen und die Brücke zu Mendelssohn, Schumann und Chopin schlagen.

Er wurde 1772 in Witzhelden (bei Solingen) geboren und wanderte im im Sommer 1791 nach Amsterdam aus, wo er als Flötist und Klavierlehrer tätig wurde. In den folgenden Jahrzehnten prägte er die dortige Musikszene und verfolgte eine internationale Karriere als Komponist. Größere Bekanntheit erlangte er im Jahre 1816, als er den Wettbewerb um eine Nationalhymne für das neugegründete Königreich der Niederlande für sich entscheiden konnte.

Bis heute ist Johann Wilhelm Wilms als der bedeutendste Komponist der Niederlande in seiner Zeit (van Hasselt 1968: MGG) anerkannt.

Den Impuls zu diesem Projekt gab die in Leichlingen ansässige Johann-Wilhelm-Wilms-Gesellschaft, die sich das Ziel gesetzt hatte, unser Label MDG für die Erst-Veröffentlichung der Werke ihres Namenspatrons zu gewinnen. Wilms‘ Kompositionen haben Helen und mich vor allem durch ihren ansteckenden Humor, Spontaneität, geistvolle und kühne Modulationen sowie durch eine große Sensibilität in den langsamen Sätzen überzeugt. Daher haben wir uns entschieden, eine Gesamtaufnahme seiner Sonaten für Flöte und Klavier in zwei Teilen zu erarbeiten.


Volume 2: Sonaten op. 18, Trio op. 6, Sonate op. 31

Der zweite Teil unseres Projektes umfasst weitere drei Sonaten für Klavier und Flöte aus verschiedenen Schaffensperioden des Komponisten, sowie das facettenreiche Trio op. 6 mit der Cellistin Hannah Vinzens.

»Wie selten gelingt es – wie im vorliegenden Fall – dass ein Sequel zu einer bereits höchst erfreulichen CD auf demselben hohen Niveau gelingt! Helen Dabringhaus und Sebastian Berakdar schaffen es spielend und präsentieren mit Vol. 2 der Flötenkompositionen von Johann Wilhelm Wilms virtuos gestaltete fröhliche Kost der Beethoven-Zeit, in der fast nur Flötisten Lust hatten, ausgiebig für ihr Instrument zu komponieren. […] Fazit: Auch Vol. 2 ist klarer Pflichtkauf für Flötisten, einerseits wegen der wichtigen Erweiterung des klassischen Repertoires, andererseits wegen der vorbildlichen Interpretation. Liebhabern von fröhlicher, unproblematischer Klassik zur Aufheiterung des Gemüts dringend ans Herz gelegt. Das macht einfach gute Laune!«

— Klassik Heute (August 2022)

Die Produktion dieser Aufnahme wurde im Rahmen des Förderprogramms NEUSTART Kultur unterstützt.


Volume 1: Sonaten op. 15

Der erste Teil der Gesamtaufnahme der Sonaten von Johann Wilhelm Wilms für Klavier und Flöte umfasst die drei Sonaten op. 15. Zu unserer großen Freude wurde dieser Auftakt im Jahr 2021 in den Kategorien Kammermusikeinspielung des Jahres, Weltersteinspielung des Jahres, Innovative Audio-Produktion des Jahres für den OPUS Klassik nominiert.

»Helen Dabringhaus und Sebastian Berakdar bringen die für diese Stücke unbedingt erforderliche kongeniale Leichtigkeit mit. […] Fazit: Pflichtkauf für Flötisten, schon wegen der wichtigen Erweiterung des klassischen Repertoires, aber auch wegen der vorbildlichen Interpretation. Liebhabern von fröhlicher, unproblematischer Klassik zur Aufheiterung des Gemüts dringend ans Herz gelegt. Ganz klare Empfehlung!«

— Klassik Heute (August 2020)

»Die klassisch gestalteten Stücke im Geiste eines Johann Nepomuk Hummel zeugen in erster Linie von Wilms‘ brillanten Fähigkeiten als Pianist. Beim Flötenpart beschränkt er sich auf Wechsel zwischen solistischer Vorstellung der Themen und Füllstimmen. Das führt er höchst geschickt aus, die Flöte agiert quasi als dritte Hand des Pianisten. Das Duo Dabringhaus/Berakdar hat diesen Ansatz perfekt verinnerlicht, wobei die kammermusikalische Gestaltungshoheit im Flötenpart verankert ist. So zieht Sebastian Berakdar ungehindert alle Register perlender Klaviertechnik, während Helen Dabringhaus den ständigen Wechsel zwischen Solo- und Begleitpart souverän beherrscht.«

— Fono Forum (September 2020)

»Superbly played in this premiere recording, the bright and sunny major-key character of these sonatas is immediately established in the First Sonata, the sparkling runs and general significance of the piano following to a certain extent the example of Mozart in his piano and violin sonatas. Wilms was both a pianist and a flute player, and so there is great effectiveness in the general balance between the instruments, the low register of the flute used when accompanying the piano, but mid and upper registers able to rise above piano accompaniment figures and textures in passages with louder dynamics.«

— MusicWeb International